Tipps zum Ausblocken
Tipps zum Ausblocken - und was zuvor kommt
Vor dem Ausblocken wird die Rinde und das Splintholz vom Rundling entfernt.
Stell dir den Rundling senkrecht auf und sorge dafür, dass du rund herum genügend Bewegungsfreiheit für dich und deine Motorsäge in der Hand hast. Setze die Säge oben an und arbeite in einem Schnitt von oben nach unten. Da die Rinde oft Erde oder Steine durch das Fällen oder/und Transportieren abbekommen hat, wird die Kette von der Motorsäge relativ schnell stumpf. Damit sich die Kette nicht unnötig durch die verschmutzte Rinde arbeiten muss, achte beim Rinde und Splintholz absägen darauf, dass die bereits gesägte Seite zu dir zeigt.
Ausblocken - "möglichst" große Blöcke aus dem Stamm heraussägen!
"Möglichst viel" ist nicht das Selbe wie "so viel wie möglich"! Immer daran denken: Ab ist ab!
Das Ausblocken fängt eigentlich viel früher an. Am Anfang muss sich jeder überlegen, welches Motiv oder welche Figur geschnitz werden soll. Und hier beginnt die Arbeit!
Jeder, der wie ich kein Vollprofi ist, sollte sich die Zeit nehmen und sich eine halbwegs maßhaltige Skizze anfertigen. Dies gelingt zum Beispiel sehr gut mit Karo-Papier.
Wenn du Tiere oder andere Figuren schnitzen möchtest informiere dich im Vorfeld über die notwendigen Details des Motives. Zum Beispiel kannst du im Internet nach Bildern suchen, bei denen die Silhouette oder Kontur der Figur gut zu erkennen ist. Details wie zum Beispiel der Ansatz der Flügel (bei Eulen oder Adlern) oder wo die Augen positioniert sind findest du auch sehr einfach.
Kurzum: setzte dich im Vorfeld mit dem auseinander, was du schnitzen möchtest und finde die jeweiligen Besonderheiten heraus!
Natürlich gibt es auch im Internet einige Vorlagen verschiedener Figuren.
Ich persönlich besitze inzwischen "wieder" eine ganze Schleich-Tier-Sammlung. Als Schnitzvorlagen sind die wirklich super und ich kann die jedem (Nichtprofi) wirklich nur empfehlen. Nimm die Figur mit auf den Schnitzplatz und schau da ruhig öfter mal drauf!
Das Anzeichnen auf den Stamm:
Umrisse mit den Schleich-Figuren: Halte die Figur soweit vor dich, so dass sie genau in den Stamm passt. Nun merke dir Punkte am Holz und markiere diese mit Försterkreide am Stamm. Wieder schauen, Punkte machen usw. Wenn du genügend Punkte am Stamm hast, verbinde diese miteinander und schon hast du einen maßstabsgetreuen Umriss deiner Figur, die du schnitzen möchtest.
Bei den Schleich-Figuren ist ein weiterer Vorteil, dass du die Proportionen von allen Blickwinkeln sehen kannst. Es ist sehr hilfreich die Figur mit dem Zollstock zu vermessen und die Maße auf den Baumstamm umzurechnen und zu übertragen. Das gilt für die groben Umrisse wie auch für die genauen Detailarbeiten, wie z.B. Beine, Gesicht usw.
Also, ohne Anzeichnen geht es eigentlich gar nicht. Wenigstens die markanten Punkte, damit die Proportionen stimmen.
Viele sehen es als sinnvoll an, oben auf dem Stamm die Mitte aufzumalen, sowie vorne wie hinten die Mitte senkrecht nach unten zu markieren. Bei der späteren Bearbeitung ist das immer ein guter Anhalt um zu sehen, ob die Proportionen zum Zentrum der Figur stimmen.
Weitere Senkrechte und waagerechte Linien helfen, um die Proportionen von Körper, Beinen und Kopf einigermaßen abzustimmen.
Alternativ zu den Schleich-Figuren gibt es auch noch andere Varianten, um die Umrisse auf den Stamm zu bekommen:
Besonders bei großen Skulpturen kann auch ein Projektor eine gute Möglichkeit sein, die Umrisse auf das Holzstück zu zeichnen. In aller Ruhe lassen sich dabei die Linien auf das Holz übertragen.
Einige machen sich auch öfters mal eine Schablone. Dazu kann man sich eine Vorlage (Bild) im Internet suchen und dieses dann in der Größe ausdrucken, die man haben möchte. Da die meisten aber keinen Din A0 Drucker habe, kann man das im sogenannten Posterdruck in A4 ausdrucken und dann die einzelnen Seiten zusammen kleben.
Hier eine Freeware, die das kann.
Selbstverständlich kann man sich die passende Schablone auch selbst zeichnen.
Wenn die Umrisse dann auf der Pappe sind nur noch ausschneiden und die Kontur auf das Holz übernehmen.
Stammfixierung
Stammfixierung
Oftmals ist es sinnvoll, dass man kleinere Stämme fixiert, damit diese beim Schnitzen nicht dauernd wackeln.
Generell kommt es auch auf den Untergrund an, wo die Stämme stehen. Manchmal ist es auf dem Schnitzplatz so weich, dass man auch relativ dicken (hohen) Stämmen fixieren muß.
Das sollte man auch tun, denn die Arbeitssicherheit geht vor!
Hier möchte ich verschiedene Möglichkeiten aufzeigen. So kann jeder sich überlegen, was er für sich nehmen oder umsetzen möchte und zu den Bedingungen am Schnitzplatz passt.
Variante 1:
Man nehme einen Stammabschnitt/ Holzklotz - ca. 30, 50 oder 80 cm mit einem Durchmesser von ca. 50 cm.
Der wird mit diesem Durchmesser sicher und fest stehen. Die passende Höhe des Stammabschnittes kann man ganz individuell für sich und die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Nun besorgt man sich einen starker Winkel beim Schlosser. Der Winkel wird fest mit den Holzklotz verschraubt. Die Oberkante vom Winkel sollte mit der Oberkante vom Holzklotz bündig sein.
Vorne den Holzklotz einsägen (siehe Bild). Das hat den Vorteil, dass der Schwerpunkt etwas näher zur Mitte des Holzklotzes rückt.
Nun setzt man den zu fixierenden Stamm oben drauf, von unten zwei Spaxschrauben durch und fertig. Es ist kein Metall in der Gefahrenzone, auf das man aufpassen muss, denn der Winkel ist ja unterhalb des Stammes verschraubt.
Variante 2:
Je nach Ausmaß des zu beschnitzenden Stammes 1 bis 3 Rugel Holz (30-50 cm lang) ganz dicht am Stamm aufstellen, einen Zurrgurt um die ganze Sache und fertig. Wenn man es richtig gemacht hat, hält das bombig.
Variante 3:
Es geht auch professioneller.
Wieder andere arbeiten mit einer leichten Hebebühne für Motorräder.
Funktioniert in doppelter hinsicht:
- Stammfixierung, indem man ein Loch durchbohrt und den Stamm von unten mit Schrauben fixiert
- Hebevorrichtung bei kleineren Holz - gut gegen Rückenschmerzen
Variante 4:
Man nehme einen ca. 80 cm hohen Stamm, den man U-förmig ausschneidet.
Darauf wird eine Holzplatte geleimt. Diese Platte wird mittig durchgebohrt und das Werstück wird mit einer Bildhauerschraube von unten befestigt.
Dann kann nichts mehr wackeln und das Werkstück ist sicher.
Praxis-Tipps
Praxis-Tipps
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